18 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 12 und 13 machten sich Mitte September gemeinsam mit den Lehrkräften Lisa Görtemöller, Arne Peiffer und Tobias Kuske auf den Weg zu einer ganz besonderen, unvergesslichen Kursfahrt: Eine Woche Surfen am Atlantik in St. Girons Plage im sonnigen Südfrankreich.
Nach rund 20 Stunden Busfahrt – Abfahrt am Freitagmittag, Ankunft am Samstagvormittag – hieß es zunächst mit müden Knochen: Ankommen und Durchatmen. Das idyllische Zeltlager im Strandkiefer-Wald wurde bezogen, Zwei- bis Drei-Personen-Zelte eingerichtet und die Umgebung erkundet. Viel gab es dort nicht außer Wald, Strand, Wellen – und genau das war perfekt. Schließlich stand das Wellenreiten im Mittelpunkt der Woche.
Erste Wellen, erste Muskelkater
Gleich zu Beginn zeigte sich der Atlantik von seiner kraftvollen Seite: Wellen von bis zu dreieinhalb Metern Höhe auf der ersten Sandbank draußen sorgten weiter vorn nah am Strand im Anfängerbereich für monstermäßige Strömung. Eine echte Herausforderung: „Das Wasser zieht einem förmlich die Beine beim Gehen weg!“, klagte so mancher erschöpft. Und trotzdem: Keiner gab auf – auch wenn der lange Weg mit dem großen Anfängerboard über die Sanddüne und den Strand durchaus schweißtreibend war. Selbst als es am Donnerstag wegen der Gezeiten in aller Frühe gegen 7 Uhr losging, zogen alle mit, auch wenn Aussagen wie „Oh Mann, ich kann nicht mehr!“ und „Mein Arm tut so weh!“ oder „Wie weit müssen wir denn noch gehen?“ vor allem in den ersten Tagen oft mit durchaus gequältem Unterton zu hören waren.
„Eins, zwei, drei … Rakete!“
Dass keiner aufgab, lag vor allem an den zwei Surflehrern Felix und David und ihrer Kollegin Linda. Die Surflehrer des Camps vor Ort begegneten den Anstrengungen und Frust-Erlebnissen, die es beim Erlernen einer neuen Sportart immer gibt, mit viel Engagement und Motivationstricks. Sie sorgten mit Humor, launigen Aufwärmspielen und Anfeuerungen wie „Yeah!“ oder „Whuhuu!“ stetig für gute Laune – auch wenn die Beine und Arme vieler Hannoveraner brannten. Immer und immer wieder schwangen sich die Hannoveraner erneut auf ihre Boards, um es wieder und wieder zu versuchen. Die ersten Stehversuche auf dem Board wurden gefeiert wie kleine Weltrekorde. Und wenn man sich mal aus Versehen in die Quere kam und mit seinem Surfboard jemanden wie beim Autoscooter torpediert hat, wurde sich respektvoll entschuldigt oder miteinander über den Crash gelacht.
Theorie & Sonne satt
Neben den täglichen Surfeinheiten im Meer gab es auch Theorieunterricht: Themen wie Gezeiten, Sicherheit im Meer, Vorfahrtsregeln oder Materialkunde standen auf dem Programm. Die Schüler und Schülerinnen der IGS Büssingweg waren zwar durch den Surf-Kurs von Sportlehrerin Berit Stolte vorbereitet Richtung Südfrankreich gestartet und hatten selbst Referate vorbereitet, dennoch lernten sie noch viel dazu. Auch das tägliche „Pop-up-Training“ – das Üben des explosiven, schnellen Aufstehens auf dem Board – gehörte selbstverständlich dazu, selbst bei 30 Grad im Schatten.
Sonne, Sport und Gemeinschaft
Das Wetter zeigte sich abwechslungsreich – von Nieselregen und 20 Grad zu Beginn der Woche bis zu dann hochsommerlichen 30 Grad. Sonne, Sand, Wellen sorgten allein schon für gute Laune und ließen für die Gruppe den Sommer noch einmal aufleben. Ob beim Beachvolleyball, Tischtennis-Turnier des Surfcamps, Baden in den krachenden Wellen oder einfach beim gemeinsamen Quatschen – die Woche ließ die Gruppe zu einer Einheit auf Zeit zusammenrücken. Damit gingen die Vorzüge der Kursfahrt über das bloße Erlernen einer Sportart hinaus – die soziale Kompetenz wurde also ebenfalls geschult, nicht nur die motorische.
Fazit: Eine „10 von 10“!
Am Ende hatten es alle geschafft, wenigstens kurz auf dem Board zu stehen – ein unvergessliches Erfolgserlebnis! Und jeder und jede freute sich für den Anderen. Zu Recht hörte man laute „Shaka“-Rufe, wie es im Surfer-Sprech heißt, wenn etwas sehr Gutes passiert. Mit Sonne im Gesicht, Sand im Gepäck, etwas Wehmut und vielen Erinnerungen im Kopf ging’s zurück nach Hannover.
Das Fazit fiel bei allen überaus positiv aus. Oder wie es eine Schülerin formulierte: „Einfach eine 10 von 10!“

